Giuseppe Randisi
Physiotherapeut und OsteopathUnsere Resilienz gegen Stress stärken
“Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber zu kannst lernen auf ihnen zu surfen.“ – ein Zitat von Jon Kabat-Zinn.
Das Leben und unser Alltag sind geprägt von Höhen und Tiefen – beides kommt in Wellen und oft haben wir diese nur bedingt unter Kontrolle. Wir neigen dazu Dinge ändern, aufhalten zu wollen – nicht zu akzeptieren dass sich manches anders entwickelt als es uns vorschwebt.
Die Pandemie war das beste Beispiel dafür, dass wir manchen Umständen einfach ausgesetzt sind. Umstände die wir uns nicht selbst herausgesucht haben. Wehren wir uns dagegen, verursacht das zusätzlichen Stress und Ängste können aufkommen.
Die Kunst ist es also, solche Situationen oder auch „Wellen“ anzunehmen und das Beste aus ihnen zu machen! Die Dinge zu akzeptieren wie sie sind und zu lernen, sich mit ihnen zu arrangieren.
Wer das schafft, ist deutlich entspannter und sieht aufkommende „Wellen“ nicht mehr als Hürden, sondern als Herausforderungen und Chancen!
Das Modell der sieben Säulen der Resilienz
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, gelassener auf Stress-auslösende Reize zu reagieren. Das heißt, wir können Stress entweder ausweichen oder minimieren durch eine starke Resilienz oder auch “Widerstandsfähigkeit“.
Stress kann auf Dauer weitreichende gesundheitliche Auswirkungen auf unseren Körper haben. Resilienz soll dabei wie ein mentales Immunsystem gegenüber den alltäglichen Einflüssen funktionieren, die uns schaden können.
Diese sieben Säulen bilden unsere Stützpfeiler für eine starke Resilienz:
– Optimismus
– Akzeptanz
– Lösungsorientiert
– Handlungskontrolle
– Verantwortung übernehmen
– Beziehungen
– Zukunftsgestaltung
Die innere Haltung spielt eine wichtige Rolle für Resilienz! Unsere Gedanken und Einstellungen sowie Reaktionen gegenüber der Außenwelt (sowie uns selbst gegenüber) haben einen großen Einfluss darauf, wie wir Stressoren begegnen.
Das richtige Mindset für Resilienz ist bei manchen Menschen mehr vorhanden als bei anderen, jedoch kann jeder Mensch sein ganzes Leben lang seine Resilienz trainieren und sich diese Grundhaltungen aneignen.
Optimismus und Lösungsorientierung
Gesunder Optimismus heißt nicht, alles nur durch eine rosarote Brille zu sehen oder das Schönreden von Problemen. Vielmehr ist es ein realistischer Optimismus, bei dem es um die Balance zwischen Negativ- und Positivfokus geht.
Um den positiven Fokus zu erweitern, hilft zum Beispiel das Trainieren von Dankbarkeit. Es gilt, Denkmuster zu durchbrechen, welche sich auf das Schlechte konzentrieren, und diese ins Positive zu lenken.
Besonders im Umgang mit Problemen und Krisen ist Lösungsorientierung ein stärkender Faktor. Statt sich Problemen hinzugeben, sollten persönliche Ziele wohlgeformt sein und stets im Fokus stehen.
Lösungen sollen positiv formuliert, greifbar, kontrollierbar, realistisch und durch eigenes Tun in kleinen Schritten erreichbar sein.
Wichtig ist dabei auch, die eigenen Werte sowie die des persönlichen Umfelds zu berücksichtigen. Eine lösungsorientierte Haltung schafft Zugang zu den eigenen Ressourcen – auch unter Stress.
Beziehungen gestalten
Dabei sind nicht nur Beziehungen bzw. Bindungen zu anderen Gruppen, der Familien oder Systemen wichtig, sondern auch die Beziehung zu sich selbst.
Bindung ist wichtig für eine starke Resilienz, da sie das menschliche Bedürfnis nach Kontakt erfüllt und somit den Schutzfaktor „soziale Unterstützung“ stärkt.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist, im Kontakt mit anderen Menschen zwischen der Sach- und Beziehungsebene zu unterscheiden. Oft werden Sachthemen in der Kommunikation auf der Beziehungsebene verstanden und lösen so emotionale Belastungen aus – die vermieden werden können.
Was stärkt und schützt aber unsere „sensible“ Beziehungsebene?
- klares Kommunizieren von Rollen
- Trennung von Sach- und Beziehungsebene
Zudem ist Empathie ein ausschlaggebender Faktor für starke Bindungen. Das Erkennen und Deuten von Emotionen sowie ein angemessenes Reagieren lässt sich beispielsweise mit Mimikresonanz trainieren.
Akzeptanz
Akzeptanz gehört zu den Grundhaltungen der Resilienz, d.h. unsere innere Haltung spielt eine wichtige Rolle. Sowohl unsere Gedanken, als auch unsere Einstellung gegenüber der Außenwelt und uns selbst haben einen Einfluss darauf wie wir Stress begegnen.
Die Akzeptanz bedeutet zum Einen, zu verinnerlichen, was nicht oder noch nicht geändert werden kann. Auch alternative Lösungen zu akzeptieren löst innerlichen Stress und führt zu mehr Zufriedenheit mit den eigenen Entscheidungen.
Beim Thema Akzeptanz geht es aber auch um die Selbstakzeptanz und die Selbstannahme. Um einen guten Zugang zu uns selbst sowie den eigenen Ressourcen zu erlangen ist es wichtig, nicht zu hart mit uns selbst zu urteilen und sich selbst auch mit Fehlern und vermeintlichen Makeln zu akzeptieren und anzunehmen.
Handlungskontrolle
Bei der Handlungskontrolle als einer weiteren der sieben Säulen der Resilienz geht es um zweierlei Dinge:
Treffen wir auf Krisen oder Schicksalsschläge, fühlen wir uns oft vom Leben bestraft und viele neigen beispielsweise dazu, in eine Opferrolle zu verfallen.
Resiliente Menschen achten zuallererst auf die Auswirkungen ihres eigenen Handelns und erkennen, dass eigens initiierte Veränderungen bereits viel zur Abwehr oder Abschwächung des Problems beitragen können.
Kurz gesagt, es geht darum, sich selbst und auf seine Fähigkeiten zu vertrauen und sich bewusst zu machen: Ich habe die Situation selbst in der Hand!
Zum Anderen geht es aber auch darum WIE ich reagiere: wer Krisen oder Stress gegenüber impulsiv reagiert, wird es schwerer haben als jemand, der mit Bedacht und einem kühlen Kopf vorgeht.
Verantwortung
In schwierigen Zeiten neigen wir oft dazu, in eine Art „Opferrolle“ zu verfallen. Beim Thema Resilienz geht es auch darum, aus dieser Opferrolle auszubrechen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
In der Verantwortung steckt das Bewusstsein, dass man selbst für bestimmte Dinge zuständig ist und man diese auch nur selbst verändern oder beeinflussen kann.
Es geht bei dieser Säule also primär darum, bewusst Eigenverantwortung für das eigene Handeln, Denken und Fühlen zu entwickeln. Auch für unseren mentalen Zustand können wir Verantwortung übernehmen – unsere Gedanken und Gefühle lenken zu lernen und uns nicht von ihnen lenken zu lassen.
Ebenso heißt es, Initiative zu zeigen und sich aktiv für das Erreichen persönlicher Ziele einzusetzen.
Zukunft gestalten
Die Säule “Zukunft gestalten” beinhaltet im Allgemeinen die Fähigkeit, sich auf die Zukunft zu konzentrieren, positive Zukunftspläne zu schmieden und Strategien zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen.
Es geht also darum, die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten zu nutzen, um die Zukunft aktiv zu gestalten, statt passiv zu reagieren.
Eine zukunftsorientierte Einstellung kann helfen, Herausforderungen und Hindernisse als vorübergehend zu betrachten und den Fokus auf langfristige Ziele und Hoffnungen zu richten.
Dies kann dazu beitragen, ein Gefühl der Kontrolle und des Optimismus zu fördern, das wiederum die Resilienz stärkt.
Meine Philosophie
Gesundheit bedeutet für mich, einen gesunden Körper zu haben aber auch einen gesunden Geist.
Nicht nur die körperliche physische Gesundheit ist mir dabei wichtig, sondern auch die Gesundheit von innen, die auch einen maßgeblichen Einfluss auf den gesamten Gesundheitszustand hat.
Gesundheit von innen bedeutet, dass meine Seele und mein Geist in Balance sind – und im Einklang mit der Natur.
Zeit und Gesundheit. Salus et tempus. Die zwei wichtigsten Dinge für mich im Leben.
salus [Gesundheit]
Gesundheit ist essenziell! Gerade auch als Osteopath erlebe ich immer wieder bei meinen Patienten, dass die Gesundheit quasi das wertvollste Gut ist, das wir im Leben haben.
et [und]
„Und“ steht immer für eine Verbindung, und in der Verbindung liegt so viel Kraft! In der Verbindung zu unseren Mitmenschen, zu unserer Umwelt und zu uns selbst.
tempus [Zeit]
Zeit ist das, was uns allzu häufig fehlt. Gerade in den heutigen Zeiten. Mehr Zeit kann man nicht kaufen und nicht geschenkt bekommen. Aber man kann diese hier und da anders nutzen und wahrnehmen.
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