Ulla Schaffrath
GesundheitsberaterinVier Varianten der Massage zur Entspannung
1. Ayurveda-Massage oder Abhyanga
Ayurveda ist das wohl älteste ganzheitliche Heilsystem der Menschheit, das seinen Ursprung in Indien hat. Eigentlich ist die eingedeutschte Bezeichnung “Ayurveda-Massage” nicht ganz richtig, da die Anwendung “Abhyanga” heißt. Hier dreht sich alles darum, dir im wahrsten Sinne des Wortes, die Last, die du im Alltag mit dir herum trägst, von den Schultern zu nehmen und dich somit nachhaltig zu entspannen. Gut ausgeführt ist es eine perfekte körperliche Entlastung und Entspannung durch eine wohltuende Massage.
Zentrales Element ist hier ein hochwertiges Öl, das in größeren Mengen auf deinem Körper verteilt und eingearbeitet wird.
Es findet im Vorfeld ein Gespräch mit der massierenden Person statt, bei dem du auf mögliche Besonderheiten hinweist. Anschließend machst du es dir auf einer Liege bequem.
Typisch für diese ca. 60 min. dauernde Anwendung sind dann gleichmäßige, mehrmals hintereinander wiederholte Griffe an Armen und Beinen, zwischenzeitlich werden auch die Gelenke umkreist. Dieser Rhythmus bringt besondere Harmonie in die Anwendung. Das großflächige Streichen mit den gesamten Handflächen wird zudem als besonders angenehm empfunden.
Die wohltuende direkte Kraft der Massage fühlst du noch zirka eine Stunde nach der Anwendung.
2. Hot Stone Massage
Bei der Warmsteinmassage handelt es sich ebenfalls um eine sehr alte, traditionelle Form der Massage. Die Grundlage bilden die heißen Basaltsteine, die im Wasserbad auf ca. 55°C erhitzt werden. Basaltsteine sind rundgewaschene, flache Steine vulkanischen Ursprungs, die Wärme besonders gut speichern.
Du nimmst auch hier auf einer Liege Platz und der Masseur platziert, nach vorhergehender Erläuterung deiner “Problemzonen”, die Steine auf deinem Körper und massiert dich, unter Einsatz von Massageölen, zusätzlich mit ihnen. Die Steine haben unterschiedliche Größen und Gewichte und werden an ihren “Einsatzmuskel” angepasst.
Die Behandlung dauert zwischen 60 und 90 Minuten und wird zusätzlich durch einen Gegenreiz erzeugende, eisgekühlte Marmorsteine ergänzt.
Entscheidend ist bei dieser Massageform, dass du genügend Zeit mitbringst, da eine anschließende Müdigkeits- und Erschöpfungsphase erst nach einer Weile durch eine Hochphase energiegeladener Vitalität abgelöst wird.
3. Thai-Massage
Wie der Name vermuten lässt, kommt auch diese Form der Massage aus Asien, genauer gesagt, aus Thailand. Sie wird auch Thai Yoga oder Nuad Thai genannt, was erahnen lässt, das es eine aktivere Form der Massage ist und du nicht nur auf der Liege liegst und dich verwöhnen lässt.
Am Anfang findet auch hier ein Gespräch statt, bei dem du den Massierenden auf deine Beschwerden (Verspannungen, Schmerzen) hinweist. Anschließend geht es auf die Bodenmatte. Du bleibst hierbei allerdings im Gegensatz zu anderen Massageformen, angezogen und trägst zu diesem Zweck auch bequeme Kleidung wie Jogginghose, Leggings und ein dünnes T-Shirt.
Nun kommen wir zum aktiven Teil der Anwendung: Du begibst dich, je nach Therapieziel, in unterschiedliche Körperhaltungen. Mal liegst du auf dem Rücken, mal auf der Seite oder dem Bauch oder aber du nimmst eine sitzende Position ein. Der Therapeut löst durch gezielte Massage der Druckpunkte Blockaden und stellt den Energiefluss im Körper wieder her. Zugleich versetzt dich dies in einen tiefen Entspannungszustand, der die seelische und geistige Regeneration fördert.
Auch die Länge der Massage unterscheidet sich deutlich von den bisher vorgestellten Varianten und wird mindestens zwei Stunden in Anspruch nehmen.
Grundsätzlich wird die Thai-Massage eher präventiv, d.h. bevor Beschwerden entstehen, eingesetzt. Da ein weit verbreiteter Gedanke in der fernöstlichen Medizin ist, dass Beschwerden schon dann behandelt werden sollen, wenn sie noch gar nicht aufgetreten sind. Trotzdem löst sie deine Verspannungen und bietet dir Hilfe auf deinem Weg in ein schmerzfreieres Leben. Also auch hier eine wichtige Entlastung und Entspannung für den Körper durch die Massage.
4. Jademassage
Diese Form der Massage bietet einen wesentlichen Unterschied zu den zuvor genannten: Hier wirst du nicht von einem Therapeuten behandelt, sondern du liegst – voll bekleidet – auf einer Liege, in die warme Jade-Massagerollen eingearbeitet sind. Hier lockert sich, in einer 35 Minuten dauernden Anwendung, der gesamte Körper von der Nacken- und Schultermuskulatur bis zu den rückseitigen Beinmuskeln und Fersen. Die Steine gleiten links und rechts der Wirbelsäule durch Infrarotwärme angenehm angewärmt, auf und ab. Wenn du eine zusätzliche Stärkung des Immunsystems oder eine Behandlung einer Erkältung möchtest, wird ein ergonomisch geformtes Handgerät mit 12 Jadehalbkugeln auf den Darm- bzw. Brustkorbbereich aufgelegt.
Die entspannende Wirkung dieser Massage spürst du deutlich schon nach der ersten Anwendung.
Lass dein Bauchgefühl entscheiden!
Bereits beim Lesen dieser kleinen Vorstellung wirst du gespürt haben, welche Massageart dich persönlich anspricht. Alle vier Varianten zeigen ihre Wirkung. Daher hast du das Vergnügen, nur noch wählen zu müssen, welche Art dir am meisten zusagt. So einfach profitierst du von einer professionellen Massage zur wirksamen Entspannung und nachhaltigen körperlichen Erholung!
Anwendungen in Spas oder Spa-Bereichen von Thermen profitieren darüber hinaus von der perfekten Atmosphäre, um solche Massageanwendungen zu genießen. Hier geht es zu einer Übersicht der Thermen in Deutschland inklusive der Links zu den Angeboten.
Weitergehende Möglichkeiten rund um die Massage zur Entspannung
Neben der Massage vom Profi kannst du dir auch selbst mit dem richtigen Massagegerät oder einem Massagesessel zur Muskelentspannung verhelfen.
Oder eine Anleitung vom Profi zur Selbstmassage oder für eine Massage durch den Partner oder die Partnerin gewünscht? Kein Problem! Einige Physiotherapeuten bieten Videoanleitungen zur Selbstbehandlung bei Verspannungen an die somit sehr einfach umzusetzen sind.