Britta Sänger-Ossenberg
Diplom-OecotrophologinMein persönlicher Abnehm-Weg: Der erste Schritt
Seit ich denken kann, habe ich mit meinem Gewicht zu tun.
Diese Tatsache und die, dass ich schon sehr lange mit dem Thema Ernährung zu tun hatte, bewogen mich dazu, Oecotrophologie zu studieren.
Natürlich habe ich auch bereits einige Diäten hinter mir.
In der Pubertät zählte ich Kalorien und wog mich jeden Tag. Dies führte zu einem Überfokus auf mein Gewicht und diese Quelle der Disziplin ging mit harten Selbstgesprächen einher. Ich redete mir ein, weniger liebenswert zu sein, da ich mich nicht genug anstrengte.
Ich habe als Neunjährige Männerklamotten getragen und hatte es geschafft, eine Kleidergröße 40 zu tragen und zu essen, was ich mochte.
Bis dahin war ich mit meinem persönlichen Abnehm-Weg zwar ganz zufrieden, aber eben noch nicht glücklich.
Ich wurde zum ersten Mal schwanger und trotz Sport bis zum neunten Monat nahm ich 25 kg zu. Diese konnte ich danach in 1,5 Jahren wieder loswerden und mein Gewicht halten.
Ich wog 57 kg und doch wurde mir klar, dass ich gar nicht so glücklich bin, wie ich zuvor dachte.
In meiner zweiten Schwangerschaft nahm ich sogar noch schneller zu, aber zum Glück nicht mehr. Auch diese Kilos habe ich erfolgreich wieder verloren, es dauerte nur länger.
Mein aktueller Standort
Auf diesem Abschnitt meines persönlichen Abnehm-Weges brauchte ich mal eine Pause davon. Es war viel los in unserem privaten und beruflichen Umfeld und ich sagte mir, dass ich grade meine Energie an anderen Baustellen brauche.
Also ging ich bewusst das Risiko ein zuzunehmen, was ich auch tat, denn die „Schranke“ im Kopf war weg. Außerdem stellte ich fest, dass ich unter Stress mehr Energie zu mir nehme und weniger regeneriere, was das Ganze noch schlimmer macht.
Ich habe mein Pensum geschafft – aber dafür in der Pandemie circa 15 kg zugenommen.
Trotzdem würde ich sagen, dass es die beste Entscheidung war. Denn ich habe nun endlich meine Einstellung zu mir geändert und zeige mir mehr Selbstwertschätzung.
Daher steht der nächste Abschnitt meines persönlichen Abnehm-Weges unter besseren Voraussetzungen.
Begleite mich auf der nächsten Etappe auf meinem persönlichen Abnehm-Weg
Ich möchte meine persönlichen Erfahrungen auf meinem Abnehm-Weg teilen und lade Dich herzlich ein, mich hier dabei zu begleiten.
Mein umfangreiches Wissen auf das Wichtigste herunterzubrechen ist immer schwierig, trotzdem kann ich in meinen persönlichen Erfahrungsberichten auf die wichtigsten Dinge eingehen und hoffe, Dir damit ein paar wertvolle Tipps zu geben.
Mache also mit mir den ersten Schritt auf der nächsten Etappe des Abnehm-Weges!
Steige auf die Waage
Auch wenn Du Dich bis heute dagegen gesträubt hast.
Sei nicht besorgt – es ist nur eine Zahl. Sie hilft Dir, einzuschätzen, wo Du gerade stehst. Außerdem kannst Du Deinen Erfolg daran gut bemessen, denn ein wöchentliches Wiegen ist sinnvoll.
Sich täglich zu wiegen kann hilfreich sein, es führt aber auch schnell zu einem Überfokus auf die reine Zahl. Denn viele Faktoren sind für das Gewicht entscheidend: Wasser im Körper (z.B. bei der Periode kann dies sehr viel sein), Darminhalt (wenn abends viel gegessen wurde), natürliche Schwankungen, Alkoholkonsum, etc.
Am besten ist es, wenn Du Dir einen Tag überlegst, an dem Du Dich morgens nackig und nüchtern nach dem ersten Toilettengang regelmäßig wiegst.
Schreibe mal eine Woche auf, was Du isst
Sagen wir, mindestens drei Tage. Wovon ein Wochenendtag dabei sein sollte, denn am Wochenende wird meist anders gegessen. Hier sollte das Gewicht nicht mehr als ein Kilogramm schwanken. Je nachdem, was man herausfinden möchte, ist sogar ein längeres Protokoll nötig, eventuell mit Symptomen.
So kannst Du Deine „Baustellen“ entdecken. Ganz simpel ist am besten: z.B. eine Scheibe Brot, eine Handvoll Kartoffeln, etc. Sehr praktikabel ist die Verwendung der Ernährungspyramide mit Portionsgrößen. Hier kann man gut die eigene Verteilung der Lebensmittel nachvollziehen.
Wenn Du es genauer möchtest, kannst Du natürlich auch abwiegen und ausrechnen, was Du isst. Denn es kann ein großer Unterschied zwischen dem errechneten Energiebedarf und dem tatsächlichen sein.
Viele verwenden Apps oder rechnen im Internet aus, wie viele Kilokalorien sie verbrauchen dürfen. Tatsächlich kann man das durchschnittlich berechnen. Ob das aber Deinem tatsächlichen Verbrauch entspricht, ist etwas anderes.
Gerade, wenn man dauerhaft von einer Diät zur nächsten umschwenkt, kann es sein, dass sich der Körper in seinem Verbrauch eingeschränkt hat. Und Du willst bestimmt auch wissen, ob Du vielleicht sogar zu wenig isst…
Um Dich langfristig zu motivieren, stecke Dir realistische Ziele
Fünf Kilo die Woche ist nicht realistisch. Das klappt vielleicht bei sehr stark übergewichtigen Personen, beruht aber selten auf einer reinen Abnahme der Fettmasse. Mit ein bis zwei Kilo im Monat liegt man im realistischen Rahmen, abhängig von der Methode.
Wenn Du also viel Gewicht verlieren möchtest, gleicht es mehr einem Marathon als einem Sprint. Unterteile Dir Dein großes Ziel in viele kleine Schritte.
Zum Beispiel kannst Du es in Fünferschritte aufteilen, für deren Erreichung belohne Dich! Wenn Du möchtest, kannst Du auch diese Schritte noch weiter unterteilen.
Die Belohnungen sind wichtig, damit Du motiviert bleibst. Dies kann ein Friseurbesuch, ein neues Buch oder einfach mal ein Tag Chillen sein, was immer Du möchtest.
Unser nächster Schritt
Wenn Du magst: Hier geht es zum zweiten Schritt auf meinem persönlichen Abnehm-Weg.
Darin schauen wir uns die Ernährungsprotokolle mal genauer an.
Weiterführende Infomationen
Viele hilfreiche Informationen findest Du auch unter:
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. www.dge.de
- Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) e.V. www.adipositas-gesellschaft.de
- Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung gGmbH (IFPE-Gießen) www.ifpe-giessen.de
- Bundeszentrum für Ernährung www.bzfe.de
- Prof. Dr. Volker Pudel. “Was Menschen motiviert, richtig zu essen.” Ernährungs Umschau (2007), 6, 308-313