Wie Motivational Interviewing meinen Therapiealltag veränderte – im Interview mit „Der Physionär“

Wie Motivational Interviewing meinen Therapiealltag veränderte – im Interview mit „Der Physionär“

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Kennst du das Gefühl, alles zu geben – und trotzdem kommt bei deinen Patient:innen wenig an? Du erklärst, motivierst, gibst Übungen mit auf den Weg … und trotzdem scheint sich kaum etwas zu verändern. In diesem Artikel geht es genau um diesen Moment der Frustration – und darum, wie ein Perspektivwechsel in der Gesprächsführung alles verändern kann. Du erfährst, wie du mit Motivational Interviewing (MI) nicht nur deine Patient:innen besser erreichst, sondern auch selbst wieder mehr Energie im Praxisalltag gewinnst.

Nils Boettcher ist Physiotherapeut mit einem besonderen Fokus: Er verbindet Fachwissen aus der Physiotherapie mit fundierter Expertise in der Verhaltensänderung. Im Interviewformat „Der Physionär“ spricht er offen über seine eigene Erfahrung mit therapeutischer Erschöpfung – und wie ihn die Methode des Motivational Interviewing davor bewahrt hat, auszubrennen. Im Text teilt er praktische Impulse, die jede:r direkt im Behandlungsalltag umsetzen kann – für mehr Wirksamkeit in der Therapie und mehr Leichtigkeit im Umgang mit Patient:innen.
Profilbild Nils Boettcher

Nils Boettcher

Physiotherapeut und Experte für Verhaltensänderung

Motivational Interviewing: Die unterschätzte Ressource in der Therapie

Wie mich ein Perspektivwechsel in der Kommunikation vor dem Ausbrennen gerettet hat – und was du daraus mitnehmen kannst

Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, im YouTube-Format „Der Physionär“ von Robert Pfund über ein Thema zu sprechen, das mir sehr am Herzen liegt – und das gleichzeitig in unserer Branche oft viel zu kurz kommt: Warum Kommunikation in der Physiotherapie so wichtig ist?

Highlights aus dem Interview

In unserem rund 30-minütigen Gespräch sprechen Robert und ich u. a. über:

  • meinen Weg vom ausgelaugten Behandler zum motivierten Begleiter,
  • warum Kommunikation nicht „nice to have“, sondern essenziell für Therapieerfolg ist,
  • wie ich den Begriff „Widerstand“ heute anders verstehe – nämlich als normalen Ausdruck von Ambivalenz,
  • wie man durch aktives Zuhören echte Veränderung unterstützt,
  • und warum es Motivational Interviewing ein wirkungsvolles und nützliches Tool in jeder Behandlung ist.

Warum dich dieses Thema betrifft – ganz egal, in welchem Fachbereich du arbeitest

Als ich nach der Ausbildung in die Praxis ging, war ich – wie viele von uns – voller Tatendrang. Ich wollte helfen, etwas bewirken, Schmerzen lindern, Mobilität zurückbringen.

Das Wissen hatte ich. Die Motivation auch. Und trotzdem: Ich gab Empfehlungen, zeigte Übungen, erklärte Zusammenhänge – und sah viele Patient:innen nach einer Woche wieder mit exakt denselben Beschwerden. Sie hatten nichts zu Hause umgesetzt.

Ich fühlte mich wie im Hamsterrad. Immer wieder von vorn. Immer wieder erklären. Immer wieder hoffen, dass es diesmal klappt.

Nach zwei, drei Jahren war ich ausgelaugt.

Nicht, weil ich zu wenig wusste. Sondern, weil ich nicht verstand, warum meine Patient:innen nicht umsetzten, was ich ihnen sagte.

Gesprächsführung war der Gamechanger

In meinem Gespräch mit Robert Pfund auf Der Physionär erzähle ich genau diesen Weg – und wie ich schließlich über Umwege zu einer Methode kam, die alles verändert hat: Motivational Interviewing (MI).

MI ist keine neue Therapieform. Es ist eine Haltung – die mit bewusst genutzten Gesprächstechniken kombiniert wird. Es hilft uns, Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen: zwischen Zweifel, Gewohnheit, Wunsch und Angst.

Statt weiter Ratschläge zu geben, die ins Leere laufen, geht es darum, gemeinsam mit dem Patienten zu reflektieren, was er wirklich will – und was ihn bisher davon abhält.

Robert hat es im Interview sehr schön auf den Punkt gebracht:

„Raus aus dem ‚Ich mach dich gesund‘-Modus – rein ins ‚Ich helfe dir, dich selbst zu unterstützen‘.“

Genau darum geht’s.

Warum das auch für dich relevant ist

Egal wo du arbeitest, in der Orthopädie, Neurologie oder in anderen Settings – viele unserer Patient:innen sind nicht per se unmotiviert. Sie sind oft ambivalent: Ein Teil in ihnen will etwas verändern, ein anderer zögert. Und unsere klassische „Experten-Kommunikation“ mit Ratschlägen und Aufklärung erreicht aber nicht alle.

Mit MI lernst du, diese Ambivalenzen zu verstehen und produktiv zu nutzen – ohne Druck, ohne Überreden.

Und das hat zwei große Effekte:

  • Patient:innen übernehmen mehr Verantwortung.
  • Du selbst wirst weniger erschöpft, weil du nicht ständig gegen Widerstand arbeitest.

Wer ist Robert Pfund und „Der Physionär“?

Robert ist selbst Physiotherapeut, Unternehmer und Host des erfolgreichen YouTube-Kanals „Der Physionär“. Dort spricht er mit Kolleg:innen über aktuelle, relevante und oft unbequeme Themen der Physiotherapie.

Was ich an Robert besonders schätze, ist sein Interesse am Menschen hinter dem Fachwissen – und seine Fähigkeit, die entscheidenden Inhalte auf den Punkt zu bringen.

Wenn du den Kanal noch nicht kennst, lohnt sich ein Abo auf jeden Fall. Es geht nicht um Selbstdarstellung, sondern um ehrlichen Austausch – genau das, was unsere Branche braucht.

Du willst direkt starten?

Wenn du dich im Gespräch wiederfindest – oder merkst, dass du dich ebenfalls oft im „Erklär-Modus“ erschöpfst – dann habe ich ein kompaktes, praktisches Tool für dich:

📘 eBook: 100 Tipps für Motivational Interviewing

Ein Leitfaden mit konkreten Ideen, Formulierungen und Impulsen für deinen Praxisalltag. Keine Theorie-Schlacht, sondern praxisnah und direkt anwendbar.

Mein Fazit – und eine Einladung

Wir investieren viel Zeit in Fortbildungen zu Techniken, in noch präzisere Handgriffe, neue Geräte und Therapieansätze.

Aber was bringt all das, wenn der Mensch vor uns nicht ins Handeln kommt?

Motivierende Gesprächsführung ist kein Extra – sie ist der Kitt, der alles zusammenhält.

Ich lade dich ein, das Video anzuschauen, in das Thema einzutauchen und vielleicht einen ersten kleinen Perspektivwechsel zu wagen. Nicht nur für deine Patient:innen – sondern auch für dich selbst.

Dein nächster Schritt:

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> Du kennst die Stellschrauben einer Verhaltensänderung und kannst sie effektiv nutzen

> Du weißt endlich, was wann zu tun ist, damit Patienten mehr Selbstverantwortung übernehmen

> Du bist weniger frustriert durch “Ja, aber ….”-Patienten, weil du mit ihnen umgehen kannst

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Profilbild Nils Boettcher

Nils Boettcher

Physiotherapeut und Experte für Verhaltensänderung

Hi, ich bin Nils, Physiotherapeut seit 1999 und Experte für Verhaltensänderung.

Bereits in meinen ersten Berufsjahren habe ich erkannt, dass Klienten und Patientinnen trotz Tipps und Aufklärung nicht immer umsetzen, was der Gesundheitsexperte empfiehlt.

Damit dieses Umsetzen von Übungen im Alltag nachhaltig klappt, muss der Mensch Eigenverantwortung übernehmen und am besten auch intrinsisch motiviert sein. Aber, ist es möglich, diese Einflussfaktoren wirksam zu steigern?

Die Antwort lautet eindeutig JA! Es gibt Strategien und Methoden. Und seit über 15 Jahren gebe ich meine Erfahrung und das praktisches Wissen zum Thema Verhaltensänderung in Seminaren und Workshops weiter, von denen bisher über 4.500 Teilnehmer:innen profitiert haben.

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