
Sascha Kundrus
Diplom-Sportwissenschaftler und Fachübungsleiter für RehabilitationssportWas sind Faszien – und warum sind sie so wichtig?
Faszien sind weit mehr als bloßes Bindegewebe. Sie bilden ein feinmaschiges, elastisches Netz, das sich durch unseren gesamten Körper zieht – und dabei alles miteinander verbindet: Muskeln, Organe, Gelenke, Knochen und sogar Nerven.
Dieses Netzwerk sorgt nicht nur für Struktur, sondern ist auch an Beweglichkeit, Kraftübertragung, Körperwahrnehmung und sogar an unserem Schmerzempfinden beteiligt.
Was passiert, wenn Faszien verkleben oder verhärten?
Stell Dir vor, Deine Faszien sind wie ein elastisches Spinnennetz. Wird es regelmäßig bewegt, bleibt es geschmeidig. Wird es vernachlässigt, wird es zäh, klebrig und spröde. Genau das passiert bei Bewegungsmangel oder einseitigen Belastungen: Die Faszien verlieren an Gleitfähigkeit und Elastizität.
Das führt dazu, dass sich Muskeln nicht mehr ungehindert bewegen können, Gelenke blockieren oder sogar Nerven unter Druck geraten. Häufige Folgen sind diffuse Schmerzen – etwa im unteren Rücken oder im Schulter-Nacken-Bereich –, Bewegungseinschränkungen oder chronische Verspannungen, die sich schwer greifen lassen.
Viele Menschen erleben genau das, obwohl medizinisch keine strukturellen Schäden nachweisbar sind.
Warum klassisches Dehnen oft nicht reicht
Vielleicht denkst Du jetzt: „Aber ich dehne mich doch regelmäßig!“ Und das ist gut – allerdings spricht klassisches Dehnen vor allem die Muskulatur an.
Faszien dagegen reagieren auf andere Reize. Sie lieben dynamische, federnde, schwingende Bewegungen, die den gesamten Körper in fließende, spiralige Muster bringen.
Einseitige oder starre Dehnroutinen gehen an den Bedürfnissen des faszialen Gewebes vorbei. Was es wirklich braucht, ist eine gezielte Ansprache durch spezielle Trainingsformen, die auf Spannung, Entspannung, Mobilisation und bewusste Körperwahrnehmung setzen.
Faszientraining erklärt: Sanfte Reize, große Wirkung
Faszientraining ist ein sanftes, aber sehr wirksames Bewegungsprogramm, das auf unterschiedliche Reize setzt. Dazu gehören rhythmisches Federn, fließende Dehnungen, bewusste Bewegungen und auch Selbstmassagen mit speziellen Hilfsmitteln wie Faszienrollen oder -bällen.
Im Gegensatz zu hartem Krafttraining geht es hier nicht um Leistung, sondern um ein bewussteres Spüren des eigenen Körpers. Schon kleine, regelmäßige Impulse genügen, um das Gewebe zu regenerieren, die Durchblutung zu fördern und Verklebungen zu lösen.
Viele spüren bereits nach wenigen Einheiten eine deutliche Verbesserung ihrer Beweglichkeit und ein neues Körpergefühl.
Formen des Faszientrainings im Überblick
Das Schöne am Faszientraining ist seine Vielfalt. Es lässt sich sehr individuell gestalten und an jede Lebenssituation anpassen. Besonders bewährt haben sich dynamisches Dehnen, federnde und schwingende Bewegungen sowie myofasziale Selbstmassagen.
Mit gezielten Übungen kann man etwa Verklebungen in der Oberschenkelrückseite lösen, den unteren Rücken entspannen oder die Nackenpartie entlasten. Dabei ist es entscheidend, nicht nur einzelne Körperteile, sondern immer den ganzen Bewegungsfluss im Blick zu haben – denn Faszien denken in Ketten, nicht in Einzelteilen.
Die häufigsten Ursachen für fasziale Beschwerden im Alltag
Warum sind unsere Faszien heute eigentlich so oft überlastet? Die Antwort ist einfach: Unser moderner Alltag bietet zu wenig natürliche Bewegung. Stundenlanges Sitzen, monotone Bewegungsmuster oder chronischer Stress führen dazu, dass das Gewebe austrocknet, verhärtet und an Elastizität verliert.
Hinzu kommen einseitiges Training, ungesunde Ernährung oder vergangene Verletzungen, die das Netzwerk zusätzlich stören. All das kann dazu führen, dass der Körper sich dauerhaft angespannt anfühlt – selbst wenn wir „nichts gemacht haben“. Wer die Ursachen erkennt, kann gezielt gegensteuern.
Online-Faszientraining: So funktioniert der zertifizierte Kurs
Du möchtest aktiv werden – aber weißt nicht, wo Du anfangen sollst? Der Online-Kurs von Die Vorturner ist eine einfache und gleichzeitig sehr wirksame Möglichkeit, um das Thema Faszien in Deinen Alltag zu integrieren.
Du brauchst dafür keine Vorkenntnisse und keine teure Ausstattung – nur etwas Platz, eine Matte und den Wunsch, Deinem Körper etwas Gutes zu tun.
Im Kurs lernst Du verschiedene Übungsformen kennen: fließende Bewegungen, Dehnungen, Selbstmassagen – alles mit klaren Anleitungen und Videos, die Du jederzeit abrufen kannst.
Der große Vorteil: Der Kurs ist nach § 20 SGB V zertifiziert, was bedeutet, dass viele Krankenkassen ihn bis zu 100% bezuschussen.
Für wen ist Faszientraining geeignet?
Faszientraining passt zu jedem Lebensstil. Es spielt keine Rolle, ob Du sportlich aktiv bist oder gerade erst wieder einsteigen möchtest. Auch für Menschen mit chronischen Beschwerden, Senioren oder gestresste Schreibtischtäter bietet das Training genau die richtige Mischung aus Bewegung, Achtsamkeit und Entspannung.
Die Übungen lassen sich individuell anpassen, sodass Überforderung oder falsche Belastung praktisch ausgeschlossen sind. Das macht Faszientraining zu einer idealen Basis für langfristiges Wohlbefinden.
Wie Du nachhaltig dranbleibst: Tipps für Deinen Trainingsalltag
Der größte Erfolg entsteht nicht durch eine intensive Kur, sondern durch regelmäßige, kleine Impulse. Plane Dir feste Zeiten in der Woche ein – zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen oder abends als Ausklang. Schon zehn Minuten können viel bewirken.
Wenn Du möchtest, kannst Du auch mit Freunden trainieren oder Deine Lieblingsübungen in Deine andere Bewegungspraxis integrieren – zum Beispiel als Ergänzung zum Yoga, Laufen oder Krafttraining.
Entscheidend ist, dass Du spürst: Es tut Dir gut. Und dieses gute Gefühl ist die beste Motivation, dranzubleiben.
Faszientraining und Stress: Wie Bewegung die Psyche entlastet
Faszien speichern nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Spannungen. Das erklärt, warum sich seelischer Stress oft in Form von Nackenverspannungen, Rückenschmerzen oder allgemeiner Unruhe zeigt. Wer mit den Faszien arbeitet, erreicht deshalb nicht nur den Körper, sondern auch das Nervensystem.
Langsame, bewusste Bewegungen wirken beruhigend auf den Parasympathikus – den Teil unseres Nervensystems, der für Regeneration und Entspannung zuständig ist. Faszientraining kann so ein kraftvolles Werkzeug zur Stressbewältigung sein – fast wie eine bewegte Meditation.
FAQ – Häufige Fragen zum Faszientraining
Wie oft sollte ich Faszientraining machen?
Ideal sind zwei bis drei Einheiten pro Woche – auch kurze Einheiten von 10–20 Minuten sind wirksam.
Brauche ich unbedingt eine Faszienrolle?
Nicht zwingend. Viele Übungen lassen sich auch ohne Hilfsmittel durchführen. Rollen und Bälle sind eine sinnvolle Ergänzung.
Tut das Training weh?
Ein leichter, ziehender Schmerz ist normal – aber er sollte immer angenehm bleiben. Schmerz ist kein Zeichen für Effektivität.
Wie schnell zeigt das Training Wirkung?
Viele spüren bereits nach den ersten Einheiten mehr Beweglichkeit. Spürbare, nachhaltige Veränderungen zeigen sich meist nach 3–4 Wochen.
Wird der Kurs von der Krankenkasse bezahlt?
Ja, der Online-Kurs von Die Vorturner ist nach § 20 SGB V zertifiziert und wird von vielen Kassen ganz oder teilweise übernommen.
Fazit: Faszien verstehen, Beweglichkeit zurückgewinnen
Faszientraining ist kein modisches Extra – es ist die Basis für einen geschmeidigen, kraftvollen und schmerzfreien Alltag. Es hilft uns, eingefahrene Muster zu lösen, alte Spannungen loszulassen und wieder in einen natürlichen Bewegungsfluss zu kommen.
Indem Du Dich regelmäßig um Deine Faszien kümmerst, stärkst Du nicht nur Deinen Körper – sondern auch Dein Bewusstsein, Deine Haltung und Deine Lebensqualität.
Und das Beste daran: Du brauchst dafür keine komplizierte Technik, kein Fitnessstudio und keinen starren Trainingsplan – nur ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit für Dich selbst.
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