Stefan Hugo †
Arbeitssicherheit und GesundheitsschutzDurch Bewegungsspiele auf Spielekonsolen mehr gesunde Aktivität im Alltag
Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich behaupte, sie halten mich fit. Aber ich möchte mich hier nicht nur auf meine eigenen Erfahrung berufen. Als ich mich entschloss, einen Beitrag über meine Erlebnisse mit Konsolen und Bewegungsspielen zu schreiben, begab ich mich auf die Suche und war überrascht, an welchen Stellen solche Bewegungsspiele inzwischen ihren Einsatz gefunden haben.
Aber zunächst zu mir
Ich bin schon lange aus dem Teenageralter raus 😉 Allerdings kann ich sagen, dass ich auch seit dieser Zeit immer wieder mit Rückenbeschwerden zu tun habe. Ich habe über eine sehr lange Zeit intensiv Kampfsport betrieben und leider mittlerweile eine sehr „empfindliche“ Wirbelsäule. Aus dieser sportlichen Betätigung habe ich sicher während dieser Zeit zum Einen Hilfe für den Rücken erfahren, ihn aber auch belastet.
Jetzt ist es so: um beschwerdefrei zu sein, muss ich meine Rückenmuskulatur ständig trainieren. Ist meine Muskulatur kräftig, dann stabilisiert sie meinen Rücken ausreichend und ich bin nicht weiter eingeschränkt. Lass ich im Training nach, verzeiht mir mein Rücken nicht mal ein ungeschicktes Aufheben eines Bleistiftes und ich kann mich über Tage kaum bewegen.
Meine persönlichen Erfahrungen mit den Bewegungsspielen
Auch wenn ich mich prinzipiell als sportlich bezeichne, habe ich das Problem, dass mich gleichbleibender Sport häufig schnell langweilt. An dieser Stelle sind die Bewegungsspiele für mich attraktiv, denn sie sind sehr abwechslungsreich. Ich finde es toll, meinen Sport danach auswählen zu können, wozu ich gerade Lust habe.
Häufig entscheide ich mich für vergleichsweise schweißtreibende Sportarten wie beispielsweise Tanzen oder aber für nicht weniger anstrengende Yogaübungen.
Ganz gleich wie ich mich vor meiner Konsole betätige, ich kann am Schluss mit Überzeugung sagen – ich war sportlich aktiv! Das zeigt mir auch der Muskelkater am Folgetag.
Kommen wir zu meiner Recherche
Studien zu positiven Auswirkungen von Bewegungsspielen lagen bereits 2012 von einigen Sportwissenschaftlern vor. Einigkeit bestand darin, dass Bewegungsspiele einen realen Sport nicht ersetzen können und sollten. Sie können jedoch, je nach Art der Konsole, sportliche Effekte wie eine adäquate Kalorienverbrennung bewirken und einen Muskelaufbau fördern.
Besonders effektiv schnitten hierbei Konsolen ab, die die Bewegung des gesamten Körpers scannen, da sie weniger Möglichkeiten des Schummelns zulassen. Konsolen bei denen nur ein Kontroller zur Übermittlung der Bewegung eingesetzt wird, welchen man in der Hand hält, messen auch nur die Bewegung, die durch die Handbewegung übertragen wird. [1]
Auch in einem Schulprojekt hat man den Einsatz von Bewegungsspielen auf Konsolen im Sportunterricht getestet. Man kam zu dem Entschluss, dass sowohl die Motivation zur Bewegung als auch die Entdeckung noch unbekannter Sportarten durch das Spielangebot gefördert werden können. [2]
Die neuesten Erfahrungen werden jedoch gerade in einem von der Barmer Krankenkasse unterstützten Pilotprojekt gesammelt. Hierbei wird eine neue Konsole für Senioren getestet. Die Memore Box von RetroBrain wird bis Ende 2019 für die 2. Testphase in 100 Pflegeheimen eingesetzt. Erfahrungen der 1. Testphase liegen bereits seit 2016 vor. Sie soll körperliche und geistige Fähigkeiten fördern und dient als therapeutisch-computerbasiertes Trainingsprogramm. Selbst körperlich beeinträchtigte Personen können die Bewegungsübungen durchführen.
Auch wenn noch keine abschließenden Ergebnisse vorliegen so sind bereits begeisterte Nutzerstimmen aufgeführt, die über den Spaß an den Spielen und damit auch an der Aktivität berichten. [3]
Mein persönliches Fazit zu mehr Aktivität im Alltag durch Bewegungsspiele auf Spielekonsolen:
Bewegungsspiele können eine gute Möglichkeit sein, mehr Aktivität in deinen Alltag zu bringen. Auch wenn sie sicher weit entfernt von einem Top durchdachten Trainingsplan sind, so bieten sie dem Durchschnittsaktiven doch eine interessante und abwechslungsreiche Alternative zu einem eher bewegungsarmen Alltag. Die Motivation ist nicht nur durch die Vielfalt der Sportarten gegeben, sondern auch durch die zeitliche Flexibilität, die Varianz in den Schwierigkeitsstufen und durch die Möglichkeit auch gemeinsam spielen zu können.
Aus meiner Sicht also: Daumen hoch für Bewegungsspiele auf Spielekonsolen! 🙂
Möchtest du dich zu passenden Bewegungsspielen detailliert informieren, sind die hier aufgeführten Beschreibungen zu den Konsolen und Spielen eine hilfreiche Möglichkeit.
Weiterführende Informationen zu meiner Recherche:
[1] Spielekonsolen als Sportersatz: medienbewusst.de, Janina Seit, Februar 2012;
[2] Computerspiele im Sportunterricht: Spieleratgeber NRW, Marcus Lüpke;
[3] Memorebox-pflegebedürftig und aktiv sein: Barmer.de