Susanne Schmid
Autorin "von SCHMERZ zu FREI" & CoachDer „perfekte“ Frauenkörper, abseits von Krankheit
Erinnerst du dich an die Serie „Drei Engel für Charlie“? Ob beim Original aus den Siebzigern oder späteren Neuauflagen, wir haben wunderschöne Frauen vor Augen.
Das Schönheitsideal in den 70er Jahren: groß, schlank, fit und gesund. Die Riege von Supermodels der 80er war berühmt für ihre langen Beine und Rundungen, à la 90-60-90.
In den 90ern waren Kurven passé. Das Bild der perfekten Frau wandelte sich hin zu beinahe androgyn: äußerst zierlich, blasse Haut und kleine Brüste. Bis mit der Jahrtausendwende ein trainierter Körper plus sexy (und vor allem voluminösem) Dekolleté ins Rampenlicht rückte.
Über Jahrzehnte begleitete uns ein Schönheitsideal, dem kaum eine Frau von Natur aus gerecht wird.
Selbst ohne chronisch erkrankt oder Schmerzpatientin zu sein, der Durchschnittsfrau zog sich im Vergleich dazu unwohl der Magen zusammen.
Sicher können wir uns nicht vorstellen, unter welchem Druck diese wunderschönen Frauen standen.
Selbst ohne Dauerschmerz – Herausforderung Selbstliebe
„Zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, zu hügelig, …“ Kennst auch du die Kritikerin, die dir nackt vor dem Spiegel stehend, ins Ohr flüstert? Ich kannte die gut. Zum Teil war sie unerbittlich.
Ein schwerer Verkehrsunfall in Kindertagen hinterließ auffällige Narben auf meinen Beinen. Zu Schulzeiten hörte ich im Schwimmunterricht: „Iiiiiiii, was hat die denn da? So würde ich nicht baden gehen.“ Mich beschlich das Gefühl anders zu sein, mein Körper nicht richtig – nicht schön.
Noch dazu begleitete mich seit diesem Unfall ein latenter Dauerschmerz, der sich im Laufe der Jahre zuspitzte. Bereits mit achtzehn war ich chronische Schmerzpatientin.
Groß und gertenschlank = ideal? Mit meinen rund eins sechzig unerreichbar. Alleine durch den Mangel an Gesundheit fühlte ich mich im Vergleich zu anderen nicht leistungsfähig, ungenügend, weniger wert.
Chronisch krank und der Körper verändert sich
Dazu kamen all die Veränderungen meines Körpers, die sich aus meinen chronischen Erkrankungen zu ergeben schienen.
Über Jahre war ich in meiner Beweglichkeit eingeschränkt. Ich nahm zu, fühlte mich immer weniger schön. Ich war unglücklich mit meinem Körper, den ich mit jedem neuen gesundheitlichen Problem mehr und mehr als „Mängelexemplar“ wahrnahm.
An guten Tagen fand ich ihn „O. K.“ An schlechten war ich zutiefst enttäuscht von ihm, der mich im Stich ließ.
Bis Nervenschmerzen in meinem Körper zu toben begannen. Damit drehte sich meine Körperwahrnehmung in eine Richtung, die ich nicht erwartet hätte.
Als der Dauerschmerz unerträglich wurde
Schmerzen brüllten mich an – Tag und Nacht.
Über Monate fand niemand den Ursprung meiner Misere. Keine Behandlung, kein Schmerzmittel half wirklich. Ich schlief nicht mehr, verlor rasant an Gewicht, war völlig in Schmerzen aufgelöst.
Am liebsten wäre ich meinen Körper losgeworden, doch das würde nicht funktionieren.
„Du hast nur diesen einen Körper, einen anderen bekommst du nicht.“ Ein beinahe banaler Gedanke war für mich wie ein Schlag ins Gesicht.
Mit diesem Exemplar hatte ich richtig Pech gehabt. Ich musste nur an die ellenlange Liste von Diagnosen denken. Mein Körper funktionierte nicht. Seinetwegen konnte ich nicht …
Er war schuld, dass es mir so schlecht ging. Enttäuschung, Frust, Wut, … meine Gefühle brachen nur so über mich herein. Es war zum Heulen.
„Ich habe nur diesen einen Körper. Einen anderen werde ich in diesem Leben nicht bekommen“ wurde zu einem der Wendepunkte meiner Geschichte.
Denn das war wahr. Ich könnte ihn auf ewig ablehnen, sogar hassen. Das würde nichts besser machen. Es lag einzig und allein an mir.
Wie so oft in meiner Geschichte half es mir den Blickwinkel zu ändern.
Ein anderer Blickwinkel auf den Körper im Dauerschmerz
Mein Körper war nicht der Schmerz. Ich hatte Schmerzen und ich war so viel mehr als das.
Was hatte mein Körper alles durchgemacht? Alleine bei diesem Unfall, mit seinen schweren Verletzungen.
Was alles hat er geleistet? Er hat OPs überstanden, meine gebrochenen Knochen sind wieder zusammengewachsen, innere und äußerlichen Verletzungen hat er regeneriert, und, und, und.
Hat er nicht wenigstens meine Anerkennung verdient? Ja! Auch wenn es noch nicht Liebe war, ich hatte tiefes Mitgefühl.
Dem folgten Aha-Momente, die mich erkennen ließen: zum Teil halfen mir mein Körper und der Schmerz, haben mich sogar beschützt.
Aus Mitgefühl wurde mit der Zeit Freundschaft, mich wohlfühlen mit meinem Körper, ihn sogar ins Herz schließen – mit seinen optischen Besonderheiten.
Ich möchte dich einladen, dein Herz für dich selbst zu öffnen. Lebensqualität und -freude mehr und mehr selbst in die Hand zu nehmen.
Im Dauerschmerz selbst aktiv werden
Hast du Lust zu erfahren, wie du mit einer kleinen Routine im Alltag Lebensqualität und -freude mehr Raum geben kannst? Dann findest du in meinem Video Inspiration.
Jeder Schmerz ist anders
Arthroseschmerzen sind anders, als Spannungsgefühl und Schmerz durch Lipödem. Neuralgien anders, als Fibromyalgie. Rückenschmerzen fühlen sich anders an, als Kopfschmerzen. Und doch sind wir alle Menschen mit Gedanken und Gefühlen.
Wir bringen alte Erfahrungen mit. Hättest du gedacht, dass sich Jennifer Aniston wegen ihres Körpers abgelehnt fühlte? In einem „People“-Interview sagte sie: „Ich habe meinen Hintern nie geliebt … Ich hatte einen dicken Po und wurde deswegen gehänselt.“
Wir struggeln an aktuellen, ganz alltäglichen Herausforderungen und wir erleben, dass Schmerzen alle Bereiche unseres Lebens beeinträchtigen können.
Wir sind individuell und uns doch meist ähnlich. In einem Punkt jedoch bin ich mir sicher: Das schönste, was ein Mensch in die Welt tragen kann, ist sein ganz eigenes Strahlen.
Ob mit oder ohne chronische Erkrankung: Du bist wertvoll
Du bist einzigartig, unvergleichlich. Dein Wert ist unabhängig davon, wie viel du heute leisten kannst. Du bist wertvoll.
Wahrscheinlich bist du (wie ich) keine berühmte Schauspielerin, nicht als Supermodel auf den Laufstegen der Modemetropolen unterwegs. Doch du bringst in ganz alltäglichen Dingen Liebe in die Welt. Ganz sicher bist du immer wieder eine Superheldin des Alltags. Das genügt völlig.
Das Vergleichen dürfen wir alle sein lassen. Selbstwert und Selbstbewusstsein pflegen – uns unseres Wertes bewusst sein.
Du bist einzigartig, deine Seele unendlich wertvoll, dein Körper unvergleichlich schön.
Vom Dauerschmerz in die (Schmerz-)Freiheit
Nun hast du einen kleinen Teil meiner Geschichte erfahren. Wenn du mehr lesen möchtest: In meinem Buch erzähle ich dir, wie mein Weg „von SCHMERZ zu FREI“ aussah.
Der war keine Gerade, vielmehr eine turbulente Reise zu mir selbst. Eine Reise voller Wendungen, Aha-Momenten und über Altes hinauswachsen.
Chronische Schmerzen, niederschmetternde Diagnosen, unzählige Arztbesuche und wieder keine Besserung. So sah Susannes Leben über Jahrzehnte aus.
Die Aussichten sind schlecht, doch sie kann sich nicht damit abfinden: „Wie nur komm ich da raus? Warum erhalte ich keine wirkliche Hilfe? Wie groß ist der Anteil, den Kopf und Seele an meinen Schmerzen haben? Kann ich den für mich nutzen?“
Wie sie ihren Weg hinaus aus chronischen Schmerzen fand, erzählt sie in diesem Buch. Darüber hinaus kommen Experten aus Medizin, Forschung und Patientenversorgung zu Wort.
Dieses Buch ist FÜR DICH geschrieben: als Mutmacher & mit jeder Menge hilfreichem Wissen für dich als Schmerzpatient:in. ♥️
Bei Amazon ansehenMeine Geschichte, wie ich zu dem Mutmachbuch gekommen bin, erzähle ich dir hier: