Carola Hugo
Sozial-Managerin im GesundheitswesenWas macht Aquafitness und Wassergymnastik zu einem schonenden und doch anspruchsvollen Training?
Die Verlagerung von Bewegungen in ein Wasserbecken macht die vielfältigsten Kraft- und Ausdauertrainingsarten intensiver und gleichzeitig so schonend für Rücken und Gelenke, dass sie für jeden – auch mit Einschränkungen – zugänglich werden.
Der Trainingseffekt wird gesteigert durch den Wasserwiderstand, gegen den du ständig anarbeiten musst und durch ein permanentes Ausbalancieren deines Körpers im Wasser. Die Bewegung im Wasser führt aber auch zu einer gesteigerten Durchblutung und einem erhöhten Stoffwechsel, hierdurch steigt der Kalorienverbrauch noch zusätzlich an.
Gleichzeitig reduziert der Auftrieb im Wasser hingegen die Belastungen auf Rücken und Gelenke. Stoßbelastungen und die allgemeine Verletzungsgefahr werden ebenfalls deutlich reduziert.
Somit sind jetzt viele tolle Trainingsarten für mehr Kraft und Ausdauer auch für Menschen mit Einschränkungen oder z.B. Übergewicht zugänglich.
Aquafitness – von Jogging bis Zumba
Aquafitness – also nur ein neuer Name für die klassische Wassergymnastik?
Keinesfalls! Die Trainingsmöglichkeiten im Wasser sind heute bereits riesig und es kommen immer neue Varianten hinzu.
Hinter diesem Begriff verbergen sich heute so vielfältige Angebote wie Aqua-Jogging, Aqua-Boxing oder auch Aqua-Zumba. Auch der Einsatz von Sportgeräten im Wasser bietet tolle Möglichkeiten für ein Training mit hohem Spaßfaktor und genau der Belastungshöhe, die du magst.
Hier mal ein paar entsprechende Beispiele aus dem Bereich Aqua-Spinning, Aqua-Trampolin und Aqua-Zumba:
Das Angebot unterschiedlichster Aquafitnessmöglichkeiten wächst stetig.
Es gibt heute bereits über 15 verschiedene Aquafitnessformen, zudem stiften die englischen Bezeichnungen zusätzliche Verwirrung.
Zu den Formen des Aquatrainings die eher auf die Verbesserung der Ausdauer abzielen gehören:
- Aqua-Jogging
- Aqua-Cycling
- Aqua-Walking
- Aqua-Fatburning
- Aqua-Aerobic
- Aqua-Zumba
- Aqua-Ball
Andere Aquafitness-Varianten hingegen stärken mehr die Muskeln und die Koordinationsfähigkeit, also die Fähigkeit, Bewegungen zielgerichtet und effektiv auszuführen. Hierzu gehören:
- Aqua-Boxing
- Aqua-Step / Aqua-Trampolin
- Aqua-Dancing
- Hydropower / Aqua-Power
- Wassergymnastik bzw. Aqua-Gymnastik
Einige Aquafitness-Kurse, wie zum Beispiel die Wassergymnastik, werden auch im Rahmen des Präventionsgesetzes (Vorsorge) oder über eine ärztliche Verordnung zum Rehabilitationssport durch die Kassen gefördert bzw. übernommen.
Wichtig: Es gibt auch Kurse im Wasser zur Entspannung, hierzu zählen beispielsweise das Aqua-Relaxing oder das Aqua-Balancing.
Die klassische Wassergymnastik
Auch wenn es meist gar nicht anstrengend aussieht – sogar die klassische Gymnastik ist im Wasser deutlich intensiver als vergleichbare Trainingsangebote auf festem Boden.
Denn auch bei der Wassergymnastik sorgen der Wasserwiderstand und die ständigen ausbalancierenden Bewegungen, die im Wasser nötig sind um das Gleichgewicht zu halten, für einen erhöhten Kraftaufwand und fördern so die Kondition.
Hier siehst du ein Beispiel für moderne Wassergymnastik:
Wassergymnastikkurse bei anerkannten Anbietern werden ebenfalls als Gesundheitskurse oder Reha-Sport häufig von den Krankenkassen bezuschusst oder finanziert.
Angebote rund um Aquafitness und Wassergymnastik für ein Training in deiner Nähe
Suchst du Angebote zum Aquafitness und zur Wassergymnastik für ein vielseitiges Training, so kannst du dir über eine Google-Suche schnell örtliche Treffer anzeigen lassen.
In der Regel weisen die jeweiligen Anbieter bereits darauf hin ob eine Kostenübernahme durch Krankenkassen bei ihrem Angebot möglich ist.
Auch einige Fitness-Ketten haben tolle Aquafitness-Angebote im Programm. Hier geht es zum Beispiel zum AquaFit-Angebot von Fitness First.
Möchtest du deine Suche auf anerkannte Gesundheitskurse begrenzen, so hilft dir sicher die Suchfunktion zur Wassergymnastik vom Deutschen Roten Kreuz weiter.
Zu anerkannten Reha-Sport-Anbietern zeigt dir der Bundesverband Rehabilitationssport hier eine gute Übersicht rund um die Wassergymnastik an.
Die Finanzierungsmöglichkeiten
Möchtest du dich finanziell bei der Teilnahme eines Wassergymnastik- oder Aquafitness-Kurses unterstützen lassen, wird zwischen einem sogenannten Gesundheitskurs und dem Rehabilitationssport unterschieden.
Der Gesundheitskurs
Im Rahmen eines Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung fördern gesetzliche Krankenkassen Präventionsmaßnahmen unter anderem zu dem Schwerpunkt Bewegung.
Hierbei müssen bestimmte Voraussetzungen bezogen auf den Anbieter erfüllt sein. Außerdem können die Krankenkassen selbst entscheiden, welche Art Kurs und in welcher Form sie einen Gesundheitskurs fördern.
Nähere Informationen und eine Übersicht über die Unterschiede der Fördermaßnahmen findest du bei Krankenkassen Deutschland.
Der Rehabilitationssport
Die Teilnahme an einem Wassergymnastik- oder Aquafitness-Kurs kann auch über den sogenannten Reha-Sport durch die Krankenkasse finanziert werden.
Hierbei ist jedoch Voraussetzung, dass dein Arzt dir diesen Sport auf Grund einer Erkrankung oder vorherigen Verletzung empfiehlt. Du benötigt also eine Verordnung des Arztes.
Außerdem muss auch hier der Anbieter Voraussetzungen erfüllen um den Kurs als Reha-Sport anzubieten.
Kann jeder Aquafitness und Wassergymnastik als vielseitiges Training nutzen?
Grundsätzlich solltest du bei dir bekannten Erkrankungen immer deinen Arzt befragen, welche Sportarten empfehlenswert sind und welche nicht.
Möchtest du Aquafitness ausprobieren, so solltest du diese Abklärung insbesondere bei dir bekannten Herzleiden, hohem Blutdruck, Asthma oder Anfallsleiden vornehmen.
Auch bei Hauterkrankungen sind Aufenthalte im Wasser nicht unbedingt empfehlenswert.